Im Februar 2022 haben wir von unserem Pilotprojekt berichtet, in dem wir bei einer bestimmten Anzahl unserer Lkw und Lieferwagen hydriertes Pflanzenöl (HVO) als nachhaltige Alternative zu Diesel getestet haben. ATC ist eines der führenden Unternehmen für White Glove VAS-Logistik und technische Dienste für Datenzentren in Europa. Neue innovative Technologien – insbesondere solche, die uns als Unternehmen eventuell dabei helfen können, unsere CO2-Emissionen zu reduzieren, erproben und implementieren wir gerne und mit Stolz bereits in ihrer Frühphase.
Anfang 2023 haben wir berechnet, dass die Menge an fossilem Dieselkraftstoff, die wir 2022 verbraucht haben, 1.736 Tonnen CO2-Äquivalent entspricht (Well-to-Wheel-Berechnung von der Energiequelle bis zum angetriebenen Rad gemäß des Global Logistics Emissions Council GLEC). Durch den Einsatz von HVO haben wir unsere Emissionen für Testfahrzeuge um etwa 90 % reduziert – ein erster Schritt in Richtung einer umweltfreundlicheren Zukunft.
Wir freuen uns nun, Ihnen mitteilen zu können, dass dieses Pilotprojekt ein beeindruckender Erfolg war, ohne irgendwelche technischen Probleme. Dies hat dazu geführt, dass wir bei dem Großteil der Fahrzeuge unseres Fuhrparks Diesel und die damit verbundenen Emissionen durch HVO ersetzen.
Das HVO-Pilotprojekt von ATC hat 2 wichtige Erkenntnisse offenbahrt:
Verringerung der Treibhausgasemissionen
Als wir dieses Projekt geplant haben und unsere direkten Scope-I-Emissionen berechnet haben, ist uns eine Zahl sofort ins Auge gestochen, nämlich: 1,9 Tonnen CO2-Äquivalent. Dies ist der Treibhausgasausstoß pro 1.000 Liter abgebranntem HVO – im Vergleich zu beträchtlichen 3,2 Tonnen pro 1000 Liter abgebranntem Diesel. Hierbei handelt es sich um eine theoretisch berechnete Emissionsreduktion von etwa 59 %, die auf der Grundlage der europäischen Werte der Emissionsfaktoren aus dem GLEC-Framework berechnet wurde.
Je nach Rohstoffen, die für die Herstellung von erneuerbarem Biodiesel verwendet werden, kann die absolute Emissionsreduktion im Vergleich zu fossilen Brennstoffen sogar über 90 % betragen. In unserem Fall haben wir von unserem Lieferanten ein RFERA-Zertifikat (Renewable Fuel Emission Reduction Activity) erhalten, das Einzelheiten zu den Rohstoffen, dem Ursprungsland der Rohstoffe usw. enthält und tatsächliche THG-Einsparungen von 94 % im Vergleich zu fossilen Brennstoffen gemäß der Richtlinie für erneuerbare Energien (REDII) bestätigt.
Nachdem wir die Ergebnisse dieses Pilotprojekts unserem Vorstand als Business Case vorgelegt hatten, wurde die Entscheidung getroffen, für alle Fahrzeuge unseres Fuhrparks HVO als Überbrückungsbrennstoff einzuführen.
Technische und betriebliche Vorteile von HVO
Neben den erwähnten Vorteilen in Bezug auf Nachhaltigkeit bietet HVO im Vergleich zu Diesel einige andere wichtige technische und betriebliche Vorteile. HVO wird aus erneuerbaren Rohmaterialien und Lipiden wie Pflanzenöl, tierischen Fetten und alten Fetten hergestellt. Es übertrifft die physikalischen und chemischen Eigenschaften von Dieselkraftstoff und erfüllt die Norm EN15940. HVO ist ein:
- schwefelarmer,
- niedrigaromatischer,
- transparenter,
- oxidationsstabiler und
- vollständig ohne fossile Brennstoffende auskommender, paraffinhaltiger Kohlenwasserstoff-Brennstoff, der zu einem der saubersten Kraftstoffe auf dem Markt zählt.
In der Praxis bietet HVO die folgenden betrieblichen Vorteile:
- Längere Haltbarkeit,
- hervorragende Eigenschaften bei kaltem Wetter für eine bessere Motorstartleistung,
- sauberere Verbrennung und
- reduzierter AdBlue-Verbrauch.
Alle oben genannten Faktoren sind gut für den Motor, so dass er länger hält und weniger kostet.
Ein weiterer Vorteil von HVO besteht darin, dass der Wechsel zu HVO einfach ist und keine zusätzlichen Investitionsanforderungen entstehen.
Driving Forward in die Zukunft mit ATC – der Wechsel von HVO zu batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) und Fahrzeugen mit Brennstoffzellenantrieb (FCEV)
Obwohl wir HVO100 vorerst als Überbrückungskraftstoff eingeführt haben, planen wir letztendlich unsere Flotte für kurze und mittlere Strecken auf Elektro-, und unsere Flotte für den Mittel- und Langstreckentransport auf Wasserstofftechnologie umzustellen.
Das Team hier ist hierauf sehr gespannt, da wir bereits die ersten zwei emissionsfreien 26t-Elektro-Lkw (BEV) für unsere Niederlassung in Frankfurt bestellt haben und den Anfrageprozess für weitere drei Elektro-Lkw für unseren Betrieb in Dublin und London begonnen hat. Darüber hinaus haben wir Tests mit den legendären Volta Trucks vereinbart – weitere Informationen hierzu folgen in Kürze.
In den letzten Monaten haben wir unseren Fuhrpark auch durch mehrere Elektrotransporter ergänzt. Wir empfehlen Ihnen, unseren Blog mit dem Vergleich der Anschaffungs- und Betriebkosten für leichte Diesel- und Elektro-Nutzfahrzeuge zu lesen, in dem Sie einige interessante Einblicke hierzu finden.
Wir wollen eine der Herausforderungen bei der Elektrifizierung unserer Flotte angehen, indem wir eine 100%ige grüne Stromversorgung aus erneuerbaren Quellen für unsere Ladeinfrastrukturen und Bürogebäude sicherstellen. Wir arbeiten an einem Projekt zur Maximierung unseres Photovoltaiksystems, zur Integration von Windturbinen und zur Erhöhung der Energiespeicherung, um eine positive Energiebilanz in unserem Hauptsitz in Baldonnell in Dublin zu erzielen. Unsere eigene „grüne Energie“ wird bereits jetzt zum Aufladen unserer BEV-Flotte verwendet.
ATCs Versprechen ist, dass wir uns bemühen werden, den Wandel zu einem nachhaltigeren Unternehmen für alle unsere Stakeholder, Mitarbeiter, Partner, mit denen wir zusammenarbeiten, und die Gemeinschaften, in denen wir leben und arbeiten, zu fördern.
Vielen Dank, dass Sie uns auf dieser Reise weiterhin begleiten. Wir freuen uns darauf, Ihnen in Kürze weitere spannende Neuigkeiten zu unserem Fuhrpark mitteilen zu können.
Rainer Hoerbst
Nachhaltigkeitsbeauftragter